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Prostatakarzinom

MRT Fusionsbiopsie

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MRT Fusionsbiopsie

Was bedeutet MRT-Ultraschall Fusionsbiopsie?

Bisher war der Goldstandard in der Prostatakrebsdiagnostik die transrektal-Ultraschall-gestützte Standardbiopsie. Hierbei wird die Prostata wie eine Landkarte in verschiedene Regionen eingeteilt. Aus jeder Region wird bei der Standardbiopsie eine repräsentative Biopsie entnommen. Bei der Fusionsbiopsie der Prostata hingegen erfolgt eine gezielte Biopsie der Prostata. Auffällige Herde im MRT werden im Echtzeit-Ultraschallbildgezielt biopsiert. Hierbei wird das statische MRT-Bild mit dem Echtzeit-Ultraschallbild übereinandergelegt  („fusioniert“). Voraussetzung für eine Fusionsbiopsie ist ein vorangehendes sogenanntes multiparametrisches MRT der Prostata mit krebsverdächtigen Herden.

 

Wie läuft die MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie ab?

Grundsätzlich ist die Biopsie ein ambulanter Eingriff, das heißt Sie können am gleichen Tag wieder nach Hause gehen. Der Eingriff wird unter örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) durchgeführt, kann auf Wunsch des Patienten aber auch in Narkose erfolgen. Die Darstellung der Prostata erfolgt über einen Ultraschall über den Enddarm in Echtzeit. Mit Hilfe einer speziellen Software oder kognitiv durch die Operateur:in erfolgt die Übereinanderlagerung der MRT- und Ultraschallbilder. Um das höchste Maß an diagnostischer Aussagekraft zu erzielen ,wird von den urologischen Leitlinien empfohlen, zusätzlich  10-12 weitere Biopsien mit dem herkömmlichen Ultraschall-gestützten Verfahren aus der Prostata zu entnehmen. Der gesamte Eingriff dauert etwa 10-15 Minuten und wird unter Antibiotikaschutz durchgeführt. Die Biopsien werden entweder über den Enddarm oder den Dammbereich entnommen.

 

Wer benötigt eine MRT-Ultraschall Fusionsbiopsie der Prostata?

Männer mit einem erhöhten Prostata-spezifischen-Antigen (PSA) oder einem auffälligen Tastbefund der Prostata (digital rektale Untersuchung) oder beidem, sollten zunächst ein MRT der Prostata erhalten und bei auffälligem Befund eine Fusionsbiopsie.

 

Welchen Vorteil hat die MRT-Ultraschall Fusionsbiopsie?

Großer Vorteil der MRT-Ultraschall Fusionsbiopsie gegenüber der herkömmlichen rein Ultraschall-gestützten Biopsie ist, dass mit einer höheren Wahrscheinlichkeit gefährlichere Tumore erkannt werden und weniger nicht-aggressive Tumorherde zufällig entdeckt werden, die nicht behandelt werden müssen. Dieser Vorteil wurde bereits mehrfach durch Studienbelegt und in renommierten Fachzeitschriften wie dem New England Journal of Medicine veröffentlicht.

 

Tipp: Wenn Dein PSA erhöht ist, erkundige Dich bei Deinem Urologen nach einem multiparametrischen (mp) MRT der Prostata.

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